Christina, Katherine, Lisa, Amy, Lauren und Dani – das sind die Schwestern CIMORELLI. Die jungen Frauen aus Kalifornien sind in ihrer Heimat bereits Superstars: 2,5 Mio. Fans auf Facebook, 4 Mio. Youtube-AbonnentInnen, ein Plattendeal mit dem Major Label Universal und eine eigene Sitcom, die ihnen 2013 den Teen Choice Award einbrachte. Angefangen hatte alles mit A Cappella Versionen von Popsongs, die sie ins Internet stellten. Inzwischen schreiben sie eigene Songs und haben gerade ihre EP „Renegade“ veröffentlicht. In Kürze touren sie durch Europa und kommen für drei Konzerte auch nach Deutschland. Wir haben mit ihnen über ihren musikalischen Werdegang, über ihren Alltag als Teeniestars, Lampenfieber und das Zusammenleben mit ihren fünf Brüdern gesprochen.
Was waren die Anfänge von Cimorelli?
Wir sind alle Schwestern und singen, seit wir Kleinkinder waren, gemeinsam. Es hat sich schon fast selbstverständlich angefühlt, gemeinsam eine Band zu gründen.
War es euer Plan so erfolgreich zu werden oder kam es eher zufällig?
Gehofft haben wir es natürlich, wir hatten schon immer sehr große Träume diesbezüglich. Nichts destotrotz war es, denke ich, trotzdem sehr surreal, als wir langsam immer berühmter und erfolgreicher wurden – fast schon ein Schock. Begriffen haben wir es immer noch nicht so ganz!
Mit welcher Musik seid ihr in der Familie aufgewachsen und hat sie eure eigene Musik beeinflusst?
Wir sind mit viel 80er-Jahre-Rock, klassischer Musik und Popmusik wie N’Sync und Britney Spears aufgewachsen. Ich glaube fest, dass all diese Stile unsere eigene Musik stark beeinflusst haben. Wir sind jedoch weiter auf der Suche nach neuen Genres wie Country oder Indie, die unseren momentanen Stil auch weiter beeinflussen und bereichern können.
Ihr seid ja mit euren Coverversionen berühmt geworden, mittlerweile veröffentlicht ihr eigene Songs. Schreibt ihr für diese die Texte und Musik selbst?
Ja, wir schreiben unsere eigene Musik! Das Songwriting ist eine unserer großen Leidenschaften. Wir alle schreiben die Lyrics und meistens ist es Christina, die die Melodien schreibt. Wir hoffen, wir können im Jahr 2015 viele eigene Songs veröffentlichen!
Wenn ja, schreibt ihr die Songs gemeinsam als Band?
Ja, das ist immer ein sehr gemeinschaftlicher Prozess – wir suchen ein Thema aus, jeder trägt etwas zu den Lyrics bei und Christina geht alles nochmal durch und ordnet die verschiedenen Stückchen so an, dass am Ende ein fertiges Lied entsteht.
Ihr seid zwischen 14 und 24 Jahre alt und habt sicher unterschiedliche musikalische Vorbilder. Wie einigt ihr euch auf einen Musikstil für eure eigene Band?
Obwohl in unserer Gruppe jeder etwas anderes mehr oder weniger gern hört, sind wir uns in dem Punkt einig, dass wir unsere Songs voller Seele, ehrlich und wahrheitsgetreu haben wollen. Wenn wir diese Aspekte im Hinterkopf bewahren und von Herzen schreiben, passt sich der Stil schon fast von selbst an.
In euren Videos haben wir gesehen, dass einige von euch auch Instrumente spielen. Spielt ihr diese auch mal live auf der Bühne oder im Studio bei Aufnahmen? Wenn nein, warum nicht?
Als wir die Band vor acht Jahren gegründet haben, standen wir mit Instrumenten auf der Bühne. Dann haben wir alles auf eine A cappella-Performance umgeschrieben und anstatt Instrumente zu spielen, haben wir getanzt. Langsam greifen wir allerdings wieder auf unsere Instrumente auf der Bühne zurück und wir lieben es absolut! Noch spielen wir die Instrumente bei den Aufnahmen nicht selbst, aber vielleicht werden wir das ja eines Tages tun!
Ihr habt ja noch fünf Brüder, warum sind sie nicht in eurer Band? Machen sie auch Musik?
Ja, unsere Brüder sind auch sehr musikalisch. Allerdings haben sie viele andere Interessen, zum Beispiel ist unser älterer Bruder professioneller Fotograf, unser mittlerer Bruder versucht gerade, Geld zu sparen und herauszufinden, was er mal werden will und unsere drei jüngsten Brüder sind sehr sportinteressiert. Unser 13-jähriger Bruder ist ein Graffiti-Künstler und liebt elektronische Musik!
Macht ihr trotzdem auch mal zusammen Musik?
Eigentlich nicht. Unsere Brüder mögen ganz andere Genres als wir. Sie hören eher Rock, Metal und elektronische Musik, und wir hören mehr Pop, Country, Indie und R’n’B Musik.
Wenn ihr nicht auf Tour seid, lebt ihr dann noch alle gemeinsam mit euren Eltern und Brüdern in einem Haus zusammen?
Ja! Wir leben alle zusammen. Es macht so viel Spaß gemeinsam!
So viele Schwestern auf einem Haufen, das kann ja manchmal schwierig sein. Was ist denn euer häufigstes Streit-Thema?
Manchmal kann es echt hart sein, aber normalerweise ist es wirklich einfach, miteinander klar zu kommen. Weil wir uns alle so gut kennen und wir auf so hohem Level verbunden sind, funktionieren wir mental schon im Einklang.
Hat sich die Beziehung zwischen euch Schwestern verändert, seitdem ihr berühmt seid?
Ja, es hat uns viel enger zusammengeschweißt. Niemand auf dieser Welt weiß, wie es sich anfühlt, Teil unserer Gruppe zu sein. Wir sind uns so, so nah und bedingungslos ehrlich zueinander. Wenn jemand eine unserer Schwestern beleidigt oder verbal angreift, beschützen wir sie und geben unser Bestes, dass sie sich wieder besser fühlt.
Ihr habt jetzt schon 2,5 Millionen Facebook-Fans, 700 Millionen Videoaufrufe und über 4 Millionen Abonnenten auf Youtube, wie fühlt es sich an, von so vielen Menschen beobachtet zu werden?
Es fühlt sich toll an, die Möglichkeit zu haben, so viele junge Leute beeinflussen zu können. Wir sind sehr dankbar, in dieser Position zu stehen und sehen das nicht als selbstverständlich. Es ist wichtig für uns, eine Vorbildfunktion einzunehmen und wir sehen unsere Fans wie Brüder und Schwestern, die wir ermutigen und unterstützen wollen.
Gibt es mittlerweile Augenblicke, in denen ihr euch wünscht, mal keine berühmte Cimorelli-Schwester zu sein?
Manchmal schon, es ist eben doch ein ganzes Stück Arbeit. Manchmal wollen wir einfach nur entspannen und nicht an die Arbeit denken. Aber im Endeffekt ist es das natürlich wert!
Geht ihr eigentlich noch zur Schule/Uni oder bekommt ihr Privatunterricht? Arbeiten einige von euch schon als Profimusikerinnen?
Wir wurden alle zu Hause unterrichtet, Lauren und Dani werden es immer noch. Wir haben die Band gegründet, als wir Teenager und Kinder waren, also hatten wir vorher nie die Chance, als professionelle Musikerinnen zu arbeiten.
Das Musikbusiness kann sehr hart sein. Habt ihr auch schlechte Erfahrungen gemacht?
Ja, es war hart. Wenn ihr das Musikvideo für unseren Song „Renegade“ seht, bekommt ihr eine Vorstellung davon, was wir alles durchmachen mussten. Aber ich denke, es hat uns dazu gemacht, was wir jetzt sind. Daraus haben wir gelernt, stark zu sein und zu uns selbst zu stehen. Und das ist ein so wertvolles Gut!
Wer von euch ist vor Auftritten am meisten aufgeregt?
Ich denke, mittlerweile wird niemand mehr nervös – wir treten schon so lange auf, dass es sich schon fast normal anfühlt.
Was ist euer persönlicher Geheimtipp gegen Lampenfieber?
Übe so viel wie du kannst und trete so oft wie möglich live auf! Der einzige Weg Lampenfieber loszuwerden ist sich seinen Ängsten zu stellen. Also musst du da rausgehen und auftreten, dann merkst du meistens, dass es gar nicht so schlimm ist.
Auf eurer Internetseite gibt es einen Online Shop; designt ihr die Sachen selbst, die dort angeboten werden?
Ja, wir designen alles selbst. Wir sind wirklich in jeden Aspekt unserer Karriere involviert und wir lieben es, Dinge für unsere Fans zu entwerfen.
Mit welchen Musikerinnen oder Musikern würdet ihr gerne mal zusammen arbeiten?
Wir LIEBEN Nico & Vinz! Wir lieben ihre tolle Botschaft und ihre positive Einstellung. Außerdem ist ihre Musik so witzig und es macht Spaß, sie anzuhören. Wir hoffen wirklich, dass wir irgendwann mit ihnen zusammenarbeiten können.
Habt ihr hilfreiche Tipps für junge Musikerinnen, wie man sich am besten in diesem Business zurechtfindet?
Ja – sei du selbst und versuche nicht, die Kopie von jemand anderem zu sein. Niemand kann besser DU sein als DU selbst! Wenn du deine eigene, außergewöhnliche Persönlichkeit und eine starke Message hast, kann ja kaum etwas schief gehen.
Hier das offizielle Video ihrer neuen Single „Renegade“:
EP „Renegade“ (2014) Island Records/Universal
Cimorelli live:
13.03.2015 Frankfurt, Batschkapp
14.03.2015 Köln, Live Music Hall
15.03.2015 München, Backstube Werk
18.03.2015 CH-Zürich, X-Tra
22.03.2015 Berlin, Lido
Tickets: http://adticket.de/Cimorelli.html
Infos: http://www.cimorellimusic.com
(Übersetzung: sw)