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Ibeyi bekommen Preis der deutschen Schallplattenkritik

IbeyiNicht oft bekommen Debütalben gleich einen Preis, bei den kubanischen Zwillingsschwestern Lisa-Kaindé und Naomi Díaz wird es jetzt Wirklichkeit: ihr Debüt „Ibeyi“ erhält den Preis der deutschen Schallplattenkritik für das beste Popalbum. Das Album ist nach ihrem Bandnamen Ibeyi benannt, der auf Yoruba „Zwillinge“ bedeutet; Yoruba ist eine nigerianische Sprache, die im Zuge des Sklavenhandels im 18. Jahrhundert nach Kuba kam. Sie nennen ihre Musik „contemporary negro spirituals“, verbinden soulige Vocals, mit rituellen Gesängen, tightes Clubbeats und präzis gespielter Percussion.

Gerade mal 19 Jahre sind sie alt und in zwei Kulturen aufgewachsen, in Havanna geboren, in Paris groß geworden. Nach dem Tod ihres früh verstorbenen Vaters, des kubanischen Percussionisten Miguel „Angá“ Díaz, der Mitglied im Buena Vista Social Club war, begannen die Mädels im Alter von 11, selbst Musik zu machen. Die stillere Naomi schrieb am Klavier ihre ersten Songs und fing an, sich für Jazz zu interessieren. Ihre Schwester kam erst später mit ihrer Cajón dazu. Bei ihrem Debütalbum half ihnen der Produzent Richard Russell, ihren rootigen Songs einen elektronischen Anstrich zu verpassen – doch spielen tun die zwei fast alles allein.

Die Jury des angesehenen Preises der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) schreibt in ihrer Begründung: „In ihren minimalistisch instrumentierten Songs vermischen sich kubanische Rhythmik, Yoruba-Gesänge, jazzige Gesangsphrasierungen und Einflüsse aus dem R&B mit den aktuellsten Entwicklungen der elektronischen Musik, die sich in fragmentierten Samples und Post-Dubstep-Bässen manifestieren. Ibeyi bedienen nicht das im Westen so beliebte romantisierte Klischee der Weltmusik. Ihr Patchwork aus multistilistischen Einflüssen ergibt eine hochaktuelle und zeitgemäße Popmusik„.  Für den Preis wurden 262 Alben nominiert, aber nur 27 Titel ausgewählt.

Infos: www.ibeyi.fr, www.schallplattenkritik.de