FEE., das ist Felicitas Mietz, die inzwischen nicht mehr in einer Band spielt, sondern solo unterwegs ist. Ihr Solo-Projekt hat sie FEE. (sprich: Fee Punkt) genannt, da sie nun endlich ihre Musik so gestalten will, wie sie es für richtig hält und nicht mehr nur das machen will, was die Plattenfirma ihr vorschreibt.
FEE. ist eine junge Frankfurterin und somit ist das Museumsuferfest für sie ein Heimspiel. Gleich drei Mal darf sie hier dieses Jahr auf der Bühne stehen: Samstagnachmittag, Samstagabend und Sonntagabend mit Band. Der erste der drei Auftritte findet auf der Journal-Bühne statt und schon bevor sie auf der Bühne steht, warten einige Fans gespannt darauf, ihrer Musik lauschen zu dürfen. Während ihrem Auftritt kommen dann immer mehr Zuhörer*innen dazu, deren Interesse im Vorbeilaufen geweckt wurde, sodass der Platz wirklich voll wurde. Das Publikum ist völlig durchmischt und von Kleinkindern bis Rentner*innen ist alles dabei.
Begleitet mit ihrer Akustikgitarre singt FEE. einige fröhlich-lustige Popsongs sowie ein paar ruhige Balladen. So beschreibt sie in einem ihrer Songs eine Beziehung „wie bei den Magneten“, wobei die beiden sich anziehen und dann festhalten. Ein weiteres Lied ist u.a. „Eigentlich“, in dem sie beschreibt, dass das Wort in keinerlei Kontext Sinn macht, denn „Eigentlich ist wie ein Wort, das es nicht gibt. Eigentlich sagt dein Herz dir wer du bist. Eigentlich steht nicht mal in mei’m Wörterbuch. Irgendwie will ich oder nicht – eigentlich“. So spielt sie in vielen ihrer Lieder mit den Wörtern, was dem Ganzen eine lockere Stimmung verleiht. Perfekt für einen sonnigen Samstagnachmittag am Mainufer. Vor den meisten ihrer Songs erklärt sie zusätzlich, worum es darin geht und interagiert so mit dem Publikum. So auch bei „Lieber Liegen“, worin sie erzählt, dass sie lieber liegen bleiben und alles auf morgen schieben würde, anstatt einige Dinge zu tun. Dann spricht sie zwei Zuhörerinnen an, die entspannt auf der Wiese vor der Bühne sitzen, und fragt „Das geht euch bestimmt gerade auch so, oder?“, gefolgt von einem Lachen des Publikums.
Ihr einstündiger Auftritt ist in zwei Hälften geteilt, sodass sie sich bereits in der Pause und auch danach mit Fans unterhalten und ihr Merch, ihre EP „Lieber Liegen“ sowie ihr Album „Ein Zimmer Küche Bad“ verkaufen und signieren kann. Zum Abschluss ihrer Sets präsentiert sie noch ihre aktuelle Single „Beweg dein Arsch“, welcher eigentlich mit E-Gitarre gespielt wird, aber hier akustisch performt wird. Dadurch ist der Song allerdings nicht weniger rockig und motiviert dazu, seinen Arsch dahin zu bewegen, wohin man wirklich will im Leben. Danach haben die Fans aber noch nicht genug von der Sängerin und rufen begeistert „Zugabe!“. Diese spielt sie natürlich auch noch und erzählt in „Smarte Karowesten“ davon, was sie im Musikbusiness schon alles erlebt hat und weshalb sie es in dieser Industrie nicht mehr ausgehalten hat – der Song passend dazu, dass sie von ihrer vorherigen Plattenfirma Abschied genommen hat und jetzt als FEE. selbst bestimmt, was für Musik sie macht und wie. Im Refrain kann das Publikum „Oh-oh. Ooh-oh-oh“ mitsingen, was es natürlich freudig macht. So geht der erste wundervolle Auftritt ihrer insgesamt drei Auftritte auf dem Museumsuferfest zu Ende und sie entlässt ihre Zuhörer*innen mit einem freudigen Gefühl wieder auf das restliche Fest, wobei sie bestimmt einige dort ja noch ein oder zwei Mal wiedersehen wird.
(jd)