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Ausflug #32: Becks @ Brotfabrik Frankfurt 06.11.2022

Foto: Warner Music

Mit ihrem Hit „Chemie“, den sie 2021 zuerst auf TikTok hochgeladen hat, begann die Musikkarriere der jungen Musikerin Becks. Jetzt startete sie am 06.11.2022 ihre Debüt-Tour „Blutmond“. Am Donnerstag, den 10.11.2022, durfte ich ihr Konzert in der Brotfabrik in Frankfurt am Main besuchen.

Sie eröffnet das Konzert mit ihrem Song „Blutmond“, der den gleichen Namen trägt wie die Tour und ihre erste EP, welche sie kürzlich veröffentlichte. Schon beim ersten Song erklingt das kleine Publikum sehr laut. „Skyline, Lichtermeer, du ziehst mich in deinen Bann“ singt sie, während sie das Publikum mit hohen Tönen und viel Gefühl in ihren Bann zieht. Der nächste Song, den sie performt, ist eigentlich ein Feature mit BEVN, doch auch allein meistert sie „ZU GUT“ und den Part von BEVN rappt Becks einfach selbst.

 

Geschichten aus der Kleinstadt

Foto: Warner Music

In ihrem Song „Kleinstadt“ singt Becks über das Gefühl nicht dazuzugehören, über Vorurteile und über Mobbing und engstirniges Denken in der Kleinstadt. Ganz persönlich und verwundbar zeigt sie sich bei diesem Song und singt mit viel Gefühl über ihre Erfahrungen als queere Person in der Kleinstadt aufzuwachsen.

Drei Coversongs performt Becks, die sehr gut die Energie des Abends matchten. Sie singt “Sweater Weather” von the Neighbourhood, “Teenage Dirtbag” von Wheatus und “I Didn´t Change My Number” von ihrem Idol Billie Eilish.

 

„Was ist so falsch dran, dass ich `ne Frau liebe anstatt `n Mann?“

Becks wird auf der Bühne von drei FLINTA* Personen supportet: Shanice Ruby Bennett am Bass, Badison am Schlagzeug und Izzy Ment an Gitarre und Ukulele. Die Konzertbesucher*innen bestehen auch größtenteils aus queeren und FLINTA* Personen, was das Konzert zu einem Safe Space macht.

Für „Chemie“ holt sich Becks alle Pride Flags aus dem Publikum. Der Song beginnt mit „Was ist so falsch dran, dass ich `ne Frau liebe anstatt `n Mann?“. Schon am gesamten Abend, aber vor allem bei diesem Song, spürt man ganz viel queere Liebe im Raum und das Gefühl, dass sich hier niemand verstellen muss. Becks schafft einen Safe Space für sich und ihre Community, die durch ihre Songs den Mut haben sie selbst zu sein.

In ihrem neuen Song „MISFIT“, der auf ihrer EP erschienen ist, erzählt sie genau davon, dass sie endlich sie selbst sein kann. Sie beschreibt in diesem Song, dass sie sich nicht mehr anpassen will und jetzt ihr eigenes Königreich aufbaut.

 

Foto: Delia Brauburger

Hypnose und Medizin

Zum Abschluss singt sie ihren Song „Medizin“ und verabschiedet sich vom Publikum, das sie – wie sie sagt – „hypnotisiert“ hat.

Im Anschluss an das Konzert nimmt sich Becks noch Zeit für Fotos, Autogramme und kurze Gespräche.

Als queere Frau habe ich mich an diesem Abend besonders wohl gefühlt, da Becks, ihr Team und die Veranstalter*innen einen Safe Space geschaffen haben. Mit Becks Erfahrungen, die sie in ihren Songs mit uns teilt, kann ich gut relaten und die Energie war sehr empowernd. Es war ein gelungener Abend, mit guter Musik und viel Liebe.

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(db)