CD-Reviews

Bow Anderson – „New Wave“

Hätte man Bow Anderson vor etwa 10 Jahren gefragt, was sie einmal werden möchte, wäre die Antwort eine andere gewesen. Jahrelang widmete die gebürtige Schottin ihre Zeit dem Turnsport– bis zu einem tragischen Unfall, der beinahe zu einer Amputation führte. Davon ließ sie sich aber nicht unterkriegen und begann während der Genesung mit dem Songwriting.

Nach der Schule zog es Bow dann nach London, wo sie das College besuchte und gemeinsam mit Jamie Scott (Ed Sheeran, Major Lazor) und Jonny Coffer (Beyoncé) ihre erste Single „Sweater“ produzierte. 10 Monate später ist es so weit und Bow veröffentlicht ihre erste EP „New Wave“.

Inspiriert von großen Künstlerinnen wie Beyoncé, schafft die Sängerin ihren eigenen erfrischenden und mitreißenden Sound. In ihrer ersten EP verarbeitet sie gescheiterte Beziehungen und letztendlich auch das befreiende Gefühl, wenn man merkt, dass man über die Person hinweg ist. Es geht von Trennungsschmerz über Selbstliebe bis zu einem  Neuanfang. Mit Lyrics wie „I am an island, baby, do you think that I need you? You lost a diamond, baby“, empowert sie Frauen und erinnert sie daran, dass man stets das Beste verdient, weil man ein Diamant ist.

Foto: Rebecca Naen

Mit diesem Record schafft Bow es, zu zeigen, dass eine Trennung schwer sein kann, dass man trauern kann, aber gleichzeitig erinnert sie eben auch an den eigenen Wert. Mit dem frischen Sound verleitet sie auch die Hörer*innen, zu ihren Songs zu tanzen und sich während dem Mitsingen der eigenen Stärken zu besinnen. Auch wenn der Großteil der Songs bereits vor dem Lockdown entstand, bringen sie vor allem jetzt eine gewisse Leichtigkeit mit sich, die einem das Gefühl vermittelt, dass eine Situation nicht immer so trist ist, wie sie einem erscheint.

Debüt-EP, 2021, 6 Tracks, Label: Island Records

Infos

(jf)