Interviews

Rockendes Multitalent – ein Interview mit der Newcomerin Emmi King

EmmiKing_TitelDie 19jährige Musikerin Emmi King aka Emmelie König hat gerade ihre erste eigene EP „Tell The Truth And Run“ aufgenommen, mit der sie bald in Deutschland, England und den USA auf Tour sein wird. Die Münchnerin spielt bereits seit dem sechsten Lebensjahr Schlagzeug und hat später noch angefangen, sich das Gitarre-, Bass- und Klavierspielen selbst beizubringen. Kein Wunder also, dass sie im Studio nicht nur singt, sondern alle Instrumente live eingespielt hat. Doch damit nicht genug: mit ihrer Entscheidung gegen ein Label/Verlag/Manager behält sie bei der Vermarktung ihrer Musik alle Fäden selbst in der Hand.

Wie bist du zur Musik gekommen?
Ich habe mit 6 Jahren angefangen Schlagzeug zu lernen und habe damit nie aufgehört, das Songwriting hat sich erst in meinem Auslands/High-School-Jahr in den USA entwickelt. In meiner High-School gab es viele Kurswahlmöglichkeiten und so konnte ich neue Fächer wie beispielsweise Commercial Music belegen und dort habe ich auch meinen allerersten Song geschrieben. Als Sängerin habe ich mich erst gesehen, nachdem mir viele Leute gesagt haben, dass ihnen meine Stimme so gut gefällt.

Du hast uns erzählt, dass du nicht nur singst, sondern auch Schlagzeug, Gitarre, Bass und Klavier spielst! Hattest du Gesangsunterricht oder Unterricht in einem der Instrumente, die du spielst – oder hast du dir alles selbst beigebracht?
Schlagzeug hatte ich von Anfang an mit Unterricht gelernt, Gitarre habe ich mir zum größten Teil selber beigebracht, in dem ich mir am Anfang nur die wichtigsten Akkorde abgeschaut habe; mein Interesse war dann aber groß genug um auch komplizierter Stücke selber zu lernen. Mit meinen Gitarrenkenntnissen konnte ich meine Kenntnisse dann immer einfacher auf andere Instrumente übertragen und somit konnte ich mit der Zeit auch immer besser Bass und Klavier spielen. Gesungen habe ich zwar schon immer sehr gerne, öffentlich aber erst seit ca. 2-3 Jahren. Gesangsunterricht hatte ich nie.

Kommst du aus einer musikalischen Familie? Gibt es Vorbilder, die dich inspiriert haben?
Meine Eltern haben beide Klavier gespielt und als Sechsjährige war ich scheinbar sehr fasziniert von einem Schlagzeuger auf einem Konzert, an dem wir vorbeigelaufen sind, und ich wollte es von heute auf morgen unbedingt lernen. Als Vorbild hatte ich nie ein bestimmtes, ich orientiere mich einfach an Bands und verschiedenen Künstlern wie z.B. The Black Keys und nehme mir Ideen, die mich inspirieren, zum Vorbild.

Du hast ja sogar deine brandneue EP „Tell The Truth And Run“ selbst aufgenommen! Wie hast du das gemacht? Hattest du Hilfe/Support von TechnikerInnen?
Aufgenommen habe ich in einem Tonstudio in München. Die Instrumente habe ich dann nacheinander alle selber eingespielt. Nachdem ich mit dem Gesang auch fertig war, übergab ich es nur noch zum Mixen und Mastern.

cd_emmiking_tellthetruthWie bist du auf den Titel gekommen?
Der Titel meiner CD ist mir eingefallen, da „Tell The Truth And Run“ alle Songs miteinbezieht, die auf der EP zu hören sind. Ob „Americanized“ oder „Run, Baby Run“, es geht immer ein wenig um (Gesellschafts-) Kritik und darum aktiv zu werden oder nachzudenken.

Warum schreibst du in englischer Sprache?
Ich höre persönlich so gut wie keine deutschsprachige Musik und finde die englische Sprache in ihrem Klang auch grundsätzlich schöner und eleganter. Durch mein Auslandsjahr in den USA hatte ich auch nie Probleme mit der Sprache und fühle mich seitdem eigentlich schon wie eine halbe Muttersprachlerin.

Woher nimmst du die Inspiration für deine Texte?
Wenn ich einen neuen Song schreibe, passiert das meist spontan, ohne dass ich davor ein genaues Thema setze. Ich versuche jedoch immer Texte zu wählen, die jemanden auch zum Nachdenken anregen sollen, mein Ziel ist es nicht, meine neueste Love-Story oder meinen letzten Ausflug in den Club nachzuerzählen, sondern bei meinen Texten soll auch ein Hauch von Kritik mitschwingen. So ist mein Song „Americanized“ oder auch „Run, Baby Run“ ein Ergebnis von Beobachtungen. Ich durchlebe einen Alltag und vertone, was mich stört oder was mir auffällt. In anderen Songs beziehe ich eigene Erfahrungen mit ein, bleibe in den Songtexten jedoch gerne abstrakt, sodass diese sich dazu eignen, auf die Allgemeinheit bezogen zu werden.

Hast du schon mal überlegt, eine Band zu gründen oder bist du überzeugte Solo-Künstlerin?
Ich bin zwar Solokünstlerin und betone immer wieder gerne, dass die gesamte Musik und alle Texte von mir sind, trete aber live natürlich mit einer kompletten Band auf. Schließlich kann ich nicht – wie auf der CD im Studio – auf der Bühne alle Instrumente gleichzeitig spielen. So bin ich live die Frontsängerin mit E-Gitarre, die an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch live ein Drum-Solo einbaut, aber meine Hauptaufgabe live wird der Gesang und eine der Lead-Gitarren sein.

Wir haben gesehen, dass du mit SpinnUp arbeitest. Was ist das genau? Kannst du uns erzählen, wie der Kontakt zustande gekommen ist und wie die Zusammenarbeit war bzw. ist?
SpinnUp ist lediglich ein Online Distributor. Der Vorteil ist, dass ich um meine Musik zu veröffentlichen, weder ein Label, noch Management oder Verlag brauche. Das habe ich absichtlich so gewählt, um unabhängiger zu sein. SpinnUp selber ist nur der Online Dienst, der in enger Zusammenarbeit mit den Online-Musik-Stores arbeitet und somit meine CD schneller und überall gleichzeitig veröffentlichen konnte.

Was planst du als nächstes – deine Lieder auch live zu spielen und Konzerte zu geben?
Im Vordergrund werden in nächster Zeit die Live-Konzerte stehen. Geplant ist, neben Gigs in Deutschland auch in den USA und England, vermutlich im Sommer, aufzutreten, da dort die Nachfrage dafür erfreulich hoch ist.

Falls ja, wirst du dir dafür eine Band suchen?
Meine Band ist bereits vorhanden und kurz davor live zu rocken.

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(la/mw/ms)