Wenn man das Debütalbum von Kata „Tìvils Døtur“ noch nicht gehört hat, sollte man es einfach machen! Warum? Kata macht alles andere als Mainstream-Musik, sondern Musik, die vergangene Geschichten und vergessene Mythen erzählt. So eine Musik begegnet uns nicht jeden Tag… Kata ist eine Band von fünf Sängerinnen: Guðrið Hansdottir, Eyð Berghamar Jacobsen, Greta Bech, Arnfrið Lützen und Unn Paturson. Ihr am 19.05.2017 veröffentlichtes Debütalbum „Tivils døtur“ besteht aus 12 Liedern, zu denen es im Booklet ausführliche Informationen auf Englisch gibt. Das Interessanteste an dem Debüt: in der Mitte steht der Kulturaustausch von zwei, auf den ersten Blick nicht zueinander passenden Kulturen, nämlich die der Färöer Inseln und Bulgarien. Wie man hören kann, ist die Musik unter anderem von einem berühmten Frauenchor inspiriert, konkreter – vom Ensemble „Le Mystère des Voix Bulgares“. Diese Musik geht bei Kata eine harmonische Verbindung mit dem Folk der Faröer Inseln ein. Der Song „Faðir Og Dóttir“ steht in der uralten Tradition färingischer Volksmusik und wurde über Generationen bewahrt. Heute erklingt er in Kata´s Songlist mit neuen und frischen Tönen. Das Lied „Rura, rura barnið“ hat Kata ein zweites Mal am Ende sogar in leicht verfremdeter elektronischer Version aufgenommen. Die vier Sängerinnen singen die Lieder engelgleich, aber auch kraftvoll und die Mehrstimmigkeit wirkt harmonisch, berührend und irgendwie bezaubernd. Diese Stimmen wirken wie nicht von dieser Welt, sie erinnern sowohl an magische Rituale und mythische Geschichten, als auch, durch die balkantypischen hohen Töne, an ein Gebet. Man bekommt beim Hören auch das Gefühl, dass man in eine andere Welt, bzw. ein anderes Universum geraten ist. Was diese Band einzigartig macht ist, dass jedes Lied eine uralte Botschaft mit sich zu tragen scheint und sie die Gesangtraditionen der beiden Kulturen auf eine schöne Weise weitergibt. Eine Musik, die auch länger in der Zeit verbleiben wird. Einfach hörenswert!
CD 2017, 12 Tracks (Nordic Notes)
(m)