CD-Reviews

Sløtface – „Try Not To Freak Out“

Patti Smith would never put up with this shit” heißt es im rockigenOpener “Magazine” der norwegischen Newcomer-Band Sløtface, das dazugehörige Video zeigt eindrucksvoll ihre Absage an unsinnige Schönheitsideale, die von der Gesellschaft vorgegeben werden. Damit spricht sie Millionen, nicht nur jungen Frauen aus der Seele, denn diese Ideale verstandesmäßig abzulehnen ist das eine – uns perfekt zu fühlen, wie wir sind, fällt vielen von uns schon viel schwerer. Die Band um die Sängerin und Texterin Haley Shea kommt aus Stavanger und lernte sich in der lokalen Punkszene kennen. Ihren Durchbruch erzielten sie mit ihrem Video „Sponge State“, auf dem sie im Førde Fjord bei einer Demonstration gegen ein Bergbauunternehmen zu sehen sind.

Jetzt hat die Newcomer-Band nach zwei vielbeachteten EP’s ihr Debüt veröffentlicht und war auch in Deutschland auf großen Festivals auf Tour. Der rote Faden, der sich laut Shea durch’s Album zieht, ist wohl das Gefühl vieler Leute in den Zwanzigern: sich niemals am richtigen Platz zu fühlen, nie das Gefühl zu haben, das Richtige zu tun. Ängste, nicht gut genug zu sein, und der Abschied vom Leben als Teenager sind Themen ihrer Texte. Die Musik ist erfrischend rau, jung, ungestüm und rockig mit einer kleinen Prise Punk; von schnellen Nummern wie dem Partykracher („Pitted“) oder dem großartigen „Pools“, bei denen keine/r mehr stillsitzen mag, zu entspannten Tracks wie „Galaxies“ und „Sun Bleached“. Mitreißend.

CD 2017, 10 Tracks (Propeller) 10 Tracks

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(ms)